Nr.
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Bearbeitung
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Wann sinnvoll?
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So gehts
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1.
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Abtastraten-
Konvertierung
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Die Frequenz
des vorliegenden Materials weicht vom CD-Standard von 44.1
KHz ab
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Mit modernen
Sample-Editoren, Spezialprogrammen oder Hardware-Wandlern
wird das Signal auf 44.1 KHz umgewandelt.
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2.
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Gleichspannung entfernen
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Immer
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Der Mittelwert einer
Wellenform sollte immer auf dem Nullpunkt liegen. Liegt
eine Abweichung vor, kann nicht die gesamte Dynamik des
D-A-Wandlers genutzt werden und ein DC-Offset liegt vor. Er
lässt sich mit vielen gängigen Sample-Editoren beseitigen.
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3.
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Normalisieren
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Immer
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Ein digital aufgenommenes
Signal nutzt vor dem Mastern meistens nicht die volle
Dynamik (also bei 16 Bit, alle 65536 Sample-Werte des
D-A-Wandlers).
Beim Normalisieren wird der höchste Signalpegel des
vorliegenden Musikstückes ermittelt und das Gesamtsignal so
angehoben, dass fast der gesamte Dynamikbereich bei der
späteren Digital-Analog-Wandlung benutzt wird. Alle
Sample-Editoren, die mir bekannt sind, unterstützen
Normalisieren.
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4.
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Rauschen
entfernen
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Wenn Rauschen
hörbar ist und nicht bewusst als Stilmittel eingesetzt wird
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Zum Entfernen von Rauschen
gibt es mehrere Ansätze. Die wichtigsten sind:
A. Noisegate:
Signale unterhalb eines festgelegten Pegels werden
vollständig ausgeblendet. Von dieser Art der
Rauschunterdrückung halte ich gar nichts, da sie meistens
hörbare Geräusche verursacht!
B. Fingerprint:
Das Störsignal wird eingelesen, in seine Bestandteile
zerlegt und diese Bestandteile aus dem zu bearbeitenden
Signal herausgerechnet. Dies ist meine bevorzugte Methode.
Die Ergebnisse sind gut bis spektakulär und am besten, wenn
das Störsignal ohne jegliche anderen Geräusche vorliegt. (Z.
B. direkt vor dem Anfang des Musikstückes)
C. Equalizer:
Die für das Rauschen typischen Frequenzen werden
herausgefiltert. Da Rauschen aber bei physikalischer
Betrachtung keine feste Frequenz besitzt, so bringt diese
Lösung keine besonders guten Ergebnisse.
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5.
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Brummen
entfernen
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Wenn Brummen
hörbar ist
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Zum Entfernen von
Brumm-Geräuschen gibt es ebenfalls mehrere Ansätze, die
denen beim Rauschen gleichen. Die wichtigsten sind:
A. Noisegate:
Signale unterhalb eines festgelegten Pegels werden
vollständig ausgeblendet.
B. Fingerprint:
Das Störsignal wird eingelesen, in seine Bestandteile
zerlegt und diese Bestandteile aus dem zu bearbeitenden
Signal herausgerechnet. Dies ist eine sehr brauchbare
Methode.
C. Equalizer:
Die für das Brummen typischen Frequenzen werden
herausgefiltert. Da Brummen gewöhnlich eine feste Frequenz
besitzt, bringt diese Lösung gute Ergebnisse.
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6.
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Knackser und
Störungen entfernen
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Wenn
Störgeräusche hörbar sind
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Hierfür gibt es spezielle
Software, die Knackser automatisch sucht und unhörbar macht.
Auch ist es möglich, mit einfacher, visueller Kontrolle in
Sample-Editoren sichtbare Knackser zu eliminieren.
Beide Möglichkeiten bringen gute Ergebnisse. Allerdings muss
bei Schallplattenaufnahmen, wegen des ansonsten grossen
Aufwandes, zuerst die Software-Variante angewendet werden
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7.
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Equalizer
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Wenn ein
Frequenz-Bereich stört oder unterrepräsentiert ist
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Ein anspruchsvolles
Musikstück sollte möglichst alle für Menschen wahrnehmbaren
Frequenzbereiche enthalten, aber auch nicht in bestimmten
Bereichen nerven.
Für solche Veränderungen sorgen beim Mastern meistens
digitale Equalizer, die beliebige Frequenzen gezielt anheben
und absenken können.
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8.
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Stereobild
verbreitern
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Wenn der Titel
deutlich wahrnehmbare Links-Rechts Unterschiede enthalten
oder das Stück noch etwas interessanter klingen soll
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Stereo ist ja schon lange
Standard. Jedoch klingt ein stereo-verbreitertes Signal
einfach interessannter, weil unsere Wahrnehmung grössere
Unterschiede zwischen den beiden Schallquellen ausmachen
kann. In Massen angewendet, kann ein "Stereo-Imager" Musik
deutlich aufwerten.
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9.
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Sonstiges
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Es gibt noch unzählige,
weitere Möglichkeiten, Musik auf- oder abzuwerten. Hier eine
kurze Auswahl:
A. Bandsättigungseffekte
B. Limiting
C. Chorus
D. LoFi-Effekte
E. Raumakustische Effekte |
10.
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Lautstärke
maximieren
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Wenn ein hoher
Lautstärkepegel gewünscht wird
Ausnahme: z. B. Klassik
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Schon seit vielen Jahren
ist es angesagt, dass Musik möglichst laut sein soll. Das hat
z. B. bei Fernsehen und Radio den Vorteil, dass die hohe
Lautstärke die Aufmerksamkeit der Konsumenten erweckt.
Erreicht wird dies durch deutliches Absenken der
Spitzensignale. Anschliessend wird das Gesamtsignal um den
gewonnenen Bereich angehoben und dadurch lauter und
durchsetzungsfähiger. Man sollte damit vorsichtig umgehen,
zu viel Lautstärke-Maximierung verändert den Klang nicht
unerheblich.
Der Frequenzgang kann sich dabei verändern, so ist es im
Einzelfall angebracht, nach der Maximierung noch einmal
einen Equalizer zu bemühen.
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11.
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Nachmals
Normalisieren
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Immer
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Im Laufe des Masterns kann
sich der Spitzenpegel eines Stückes verändern. Um die volle,
digitale Dynamik zu nutzen, sollte vor dem "Einblenden/Ausblenden" nochmals
normalisiert werden.
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12.
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Stücke einblenden
und ausblenden
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Fast immer.
Ausnahme: z. B. Live-CDs
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Ein Titel auf einer CD
sollte am Anfang und am Ende genau einen Nullpegel
enthalten. Pegel-Unterschiede verursachen Knacksen. Dieses
wird beim Anfang und am Ende mit dem Ein- und Ausblenden
verhindert. Ich blende am Anfang und am Ende eines Stückes
etwa eine halbe Sekunde ein und aus.
Unabhängig davon kann bei Bedarf am Ende des Stück ein
langsames Ausblenden vorgenommen werden. Das ist sinnvoll,
wenn die Musik nicht abrupt enden soll. Ich verwende dafür
ein Zeitfenster von 15 Sekunden.
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